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Die Generalversammlung der Holzhof Oberschwaben eG hat am 13. März in Bad Schussenried entschieden die Genossenschaft zu schließen. Aufgrund der Veränderungen im Holzmarkt wurden die Leistungen des Holzhofs von den Mitgliedern immer weniger in Anspruch genommen. Bereits seit Jahren gibt es Auslastungsprobleme. Trotz intensiver Bemühungen gelang es letztendlich nicht den Betrieb wieder wirtschaftlich zu gestalten und ein tragfähiges Fortführungsmodell zu entwickeln.

Die Holzhof Oberschwaben eG wurde im Jahre 1969 gegründet. In den oberschwäbischen Wäldern wuchs damals immer mehr Fichtenschwachholz heran. Dieses war in Deutschland aber nicht absetzbar. Das Problem bestand in allen Waldbesitzarten gleichermaßen. So setzte man zur Lösung auf genossenschaftliche Strukturen von Waldbesitzern für Waldbesitzer. Man vermarktete gemeinsam nach Italien, wo große Mengen des Schwachholzes in die Bauwirtschaft flossen. Bereits in den 90er Jahren haben sich die Marktverhältnisse jedoch grundlegend verändert.
Der Holzhof baute seine Verarbeitungsanlagen ab und konzentrierte sich zunehmend auf die Vermarktung von Starkholz. Bei mehreren Sturmereignissen und Borkenkäferkalamitäten waren die guten Vermarktungsmöglichkeiten des Holzhofs nochmals sehr gefragt. Zuletzt beschäftigte man sich mit starkem Laubholz und zunehmend auch mit dem Kauf von Hölzern auf dem Stock.

Letztendlich musste man jedoch feststellen, dass die Möglichkeiten für eine derartige, gemeinschaftliche Vermarktungsorganisation inzwischen so gering sind, dass sich kein wirtschaftlicher Betrieb mehr darstellen lässt. Die Generalversammlung hat entschieden die Genossenschaft zum 30. September 2013 aufzulösen und anschließend zu liquidieren. Noch ist das Eigenkapital vollumfänglich ausreichend für eine geordnete Schließung und für die vollständige Erfüllung aller Forderungen. Alle bestehenden Lieferverpflichtungen gegenüber den Kunden sollen eingehalten werden.
Von der Schließung betroffen sind acht Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz verlieren. Die Liquidation des Betriebs beinhaltet auch den Verkauf des 12 ha großen und arrondierten Betriebsgeländes in Bad Schussenried samt Bürogebäude und Lagerhallen.

Nicht betroffen von der Schließung ist die Holzverwertungsgenossenschaft Oberschwaben eG (HVG). In ihr sind mehr als 7.000 kleinere Waldbesitzer der Region Oberschwaben und darüber hinaus organisiert. Diese Genossenschaft wird trotz Schließung der Hauptgenossenschaft auf jeden Fall fortbestehen.
Die Holzhof Oberschwaben eG mit Sitz in Bad Schussenried ist eine Genossenschaft von Waldbesitzern für Waldbesitzer mit 122 Mitgliedern aller Waldbesitzarten. Mit Abstand größter Anteilseigner ist das Land Baden-Württemberg. In der mit dem Holzhof verbundenen Holzverwertungsgenossenschaft Oberschwaben eG sind weitere 7.200 meist kleinere Waldbesitzer organisiert. Man ist damit eine der Mitglieder stärksten Genossenschaften überhaupt in Baden-Württemberg.

Bei einem Jahresumsatz von zuletzt knapp 10 Mio € wurden mit 8 Mitarbeitern 100.000 Festmeter Rundholz vermarktet. Circa 50 % davon waren Laubholz.