7 Arbeitsschrank Gebraucht –
“Ich habe zehn Minuten gebraucht, bis ich das Versteck hatte”, erzählt er. Acht Minuten, um seinen Detektor zusammenzubauen, zwei Minuten, bis das markante “Uiiiip” ertönte. Die Familie hatte den Schatz bei den Erdarbeiten um nur zehn Zentimeter verfehlt. Er enthielt fünf Plastiktüten, bestückt mit 19 Goldbarren und 63 Goldmünzen. Mit einem Detektor hatten die Erben es auch schon selbst versucht, Einsteigergeräte gibt es ab 100 Euro. Allerdings waren sie erfolglos.

“Nur weil man ein Auto besitzt, kann man noch lange nicht fahren”, erklärt Maaßen. Beim Umgang mit dem Detektor sei ein gewisses Können notwendig.
Und selbst das allein reicht nicht für eine erfolgreiche Suche. Das Gerät zeigt Metall an, aber nicht Geldscheine oder Wertpapiere. Maaßen hilft dann seine Erfahrung – und Glück. “Ich versuche ein Feeling zu bekommen, was für ein Typ von Verberger das ist.” Handwerklich begabte Menschen ziehen Zwischendecken ein oder konstruieren Geheimverstecke in Badezimmerschränken.

“Ein Bubentraum”
Im Haus leuchtet Maaßen mit Schwarzlicht, um jüngere Farbschichten zu entdecken, forscht klopfend nach Hohlräumen oder fährt mit dem Hand-Detektor die Wände ab. Zu kompliziert dürfe man aber meist nicht denken. “Viele Verstecke sind einfach zugängliche Depots”, sagt Maaßen. Etwa ein Loch unter der Waschbetonplatte im Garten. Auf den ersten Blick nicht sichtbar und dennoch leicht zu befüllen und zu leeren.

Reich werden bei den Funden übrigens höchstens die Erben. “Leben kann man von der Schatzsuche nicht, das ist ein Hobby”, sagt Maaßen. Für ihn bleiben in der Regel etwas Spritgeld und zehn Prozent als Finderlohn. Seine Brötchen verdient er als kaufmännischer Leiter eines IT-Hauses.
Der Kick bei der Sache ist für ihn das Jagdfieber. Rätsel knacken. Abenteuer erleben. Und im günstigsten Falle gar Gold zu Tage fördern. “Ein Bubentraum”, sagt Maaßen.

Dass der Traum vom schnellen Reichtum seltsame Blüten treiben kann, hat Maaßen auch erlebt: “Im Goldrausch werden die Menschen irrational.” Sie kaufen Quads zum Abtransport der Beute oder Bohrlochkameras, ohne überhaupt eine Schatzhöhle gefunden zu haben.
Und dann erzählt er von einem Fall in Mainz: Auch hier war der Vater gestorben. Drei Tage vor dem Tod des Bauunternehmers hatte die Familie ihn noch auf dem Weg in den Keller beobachtet, in der Hand eine mit Geldbündeln und zwei Pistolen befüllte Plastiktüte. “Schwarzgeld”, vermutet Maaßen. Als er dazu gerufen wurde, hatten die Erben schon ganze Arbeit geleistet. “Der Keller war eine einzige Bauwüste.” Die Angehörigen hatten bei der Suche Türfüllungen herausgezerrt, die Bodenfließen zertrümmert, die Deckenpanele herabgeschlagen und sogar angefangen, im Keller tragende Wände einzureißen. Die Tüte voller Geld konnte selbst Maaßen nicht auftreiben.
