9 Ebay Arbeits Spiegel –
Ein Problem ist, dass auch viele Hersteller an möglichst viele Nutzerdaten kommen wollen. In den USA sorgte 2016 eine Klage gegen den smarten Vibrator der Firma WeVibe für Aufsehen. Er sandte zahlreiche intime Informationen an die Firmenserver, monierten die Kläger. WeVibe bestritt das nicht, sondern betonte, dass die Daten anonym und sicher gespeichert seien. Man einigte sich auf eine Geldzahlung, um den Vorwurf des heimlichen und übermäßigen Sammelns von Nutzerdaten vom Tisch zu haben.
Daten der smarten Geräte als Beweismittel vor Gericht
Zwei Gerichtsfälle aus den USA sind für Kaltheuner besonders interessant. Sie belegen nämlich, dass auch der Staat künftig vermehrt Zugriff auf die Daten der smarten Geräte einfordern könnte.
In einem Mordfall aus Arkansas wollten Behörden Zugriff auf die Amazon-Server, da der Verdächtige den smarten Lautsprecher Amazon Echo benutzte. Amazon wehrte sich erfolgreich, im März 2017 kam die überraschende Wende: Der Mordverdächtige selbst erlaubte, dass die Daten freigegeben werden. Im zweiten Fall, dem sogenannten Fitbit-Mord, sollten Daten des Fitnessarmbands helfen, die Aktivitätsangaben eines mordverdächtigen Ehemanns zu widerlegen.
“Das sind natürlich Extremszenarien”, sagt Kaltheuner. “Aber diese Fälle verdeutlichen auch, dass man als Nutzer von smarten Geräten einen kompletten Kontrollverlust fürchten muss.” Die Daten könnten künftig häufiger auch gegen den Nutzer verwendet werden, befürchtet sie.
In Deutschland ist ihr kein Gerichtsfall bekannt, bei dem Daten aus dem Internet der Dinge eine Rolle gespielt hätten. Aber der wird kommen, glaubt Kaltheuner.